Ein Jahr wie kein anderes – Teil 2

Unterwegs auf der anderen Seite der Welt

Hallo, ich bin Jaane Bromisch und ich war für 10 Monate in der Kleinstadt Petoskey in Nord Michigan, USA. Hier beantworte ich ein paar Fragen und berichte euch von meinen Erfahrungen.

Was war deine Hauptmotivation ins Ausland zu gehen?

Mein Vater und meine Schwester haben beide auch schon vor mir ein Auslandsjahr gemacht (in den USA und Südafrika) und von ihren guten Erfahrungen berichtet. Deshalb hatte ich auch schon lange den Wunsch, ein Jahr in einem anderen Land zu verbringen. Ich wollte gerne ein fremdes Land mit einer anderen Kultur kennenlernen und dabei meine Sprachkenntnisse verbessern, wobei es mir gar nicht so wichtig war, wo ich überhaupt hingehe. Hauptsächlich wollte ich viele Erfahrungen sammeln, dabei selbstständiger werden und viele interessante Menschen kennenlernen.

Was war deine beste Erfahrung?

Einen spezifischen Moment kann ich hier gar nicht nennen, da gab es einfach zu viele. Ich hatte die Möglichkeit sehr viel zu reisen und viel von den USA zu sehen und habe währenddessen sehr viele nette Leute kennengelernt. Mich haben die kulturellen Unterschiede vor allem im Alltag sehr interessiert und habe meinen Blickwinkel auf viele Dinge erweitert.

Was war deine schlechteste Erfahrung?

Natürlich fühlt man sich in so einem Austausch manchmal allein oder überfordert. Aber immer, wenn das der Fall war, war meine Gastfamilie da und hat mir geholfen. Im Endeffekt war alles dann nicht schlimm und man merkt, dass man überhaupt nicht allein ist. Außerdem gab es manchmal rassistische Bemerkungen in der Schule. Auch wenn diese meist gar nicht so gemeint waren, konnten sie einen doch verletzen.

Krassester Kulturschock?

Einen Kulturschock hatte ich als jemand meinte, dass ich, wenn es kein äußerster Notfall ist, keinen Krankenwagen rufen solle. In den meisten Fällen sind die Kosten so hoch, dass es der Person im Endeffekt gar nicht hilft. Dies hat mir nochmal gezeigt, wie wirklich schlimm das Gesundheitssystem und die Krankenkasse in den USA sind.

Tipps und Tricks für zukünftige Austauschschüler?

Viel zu beachten, gibt es gar nicht. Wenn man es erstmal macht, ergibt sich alles so. Ich würde auf jeden Fall jedem empfehlen immer an alle Sachen offen ranzugehen und immer unvoreingenommen zu bleiben. Auch wenn es vielleicht erst etwas Überwindung kostet, ist es wichtig selbstständig auf andere zuzugehen. Manche Sachen scheinen vielleicht erstmal seltsam für dich, aber da sollte man ehrlich und offen kommunizieren, um Missverständnisse vorzubeugen.

Was denkst du jetzt über die Deutschen?

Tatsächlich verstehe ich jetzt das Vorurteil, dass Deutsche immer sehr ernst und streng sind. In Amerika habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Leute tendenziell eher sehr gelassen sind. Auch habe ich bemerkt, dass die Amerikaner, entgegen den Vorurteilen, überhaupt nicht oberflächlich sind, wobei die Deutschen meiner Meinung nach im Vergleich viel konkurrierender sind.

Würdest du es wieder machen?

Auf jeden Fall!! Ich kann es wirklich nur empfehlen und würde es direkt immer wieder machen! Für nächstes Jahr habe ich mir auch vorgenommen, meine Gastfamilie wieder zu besuchen. Außerdem habe ich auch schon Pläne direkt nach dem Abitur ins Ausland zu gehen, dann aber vielleicht als Freiwilligenarbeiter in Afrika oder Asien.