Zur Geschichte des Gymnasiums Melle

Das Gymnasium Melle ist 1948 gegründet worden. Wenn man ein wenig nachrechnet, wäre es also schon seit einiger Zeit im Ruhestand! Doch das Gegenteil ist der Fall: Diese einzige höhere allgemeinbildende Schule in der Stadt Melle, die die Berechtigung zum Hochschulstudium verleiht, ist nach wie vor aktiv, was sich in der vielfältigen Umsetzung des Schulprogramms unter reger Beteiligung der gesamten Schulgemeinschaft äußert.

Unsere Schule 1954

Wenn Kinder und Jugendliche früher den Abschluss der allgemeinen Hochschulreife erlangen wollten, dann mussten sie sich in den Bus und in die Eisenbahn setzen, um Gymnasien in Osnabrück oder Bielefeld zu besuchen. Um Schülerinnen und Schülern aus dem gesamten Grönegau einfachere Zugänge zur gymnasialen Bildung auf kürzeren Wegen in ihrer Heimat zu verschaffen, griff im Jahr 1946 der Rat der damaligen Stadt Melle den Wunsch der Bevölkerung auf, im Zentrum des Grönegaus eine höhere Schule einzurichten. Nach einigen Verhandlungen vor Ort und mit dem Niedersächsischen Kultusministerium erfolgte zum 1. April 1948 die Genehmigung zur Einrichtung einer Oberschule in Aufbauform als „Vereinigte Mittel- und Oberschule“ in der Kreisstadt Melle. Es folgten weitere Schritte auf dem Weg zu einem „normalen“ Gymnasium. 1953 wurde die Mittelschule abgetrennt. Am 18. und 19. Februar 1954 nahm der damalige Schulrat aus Hannover die erste Reifeprüfung ab. Im Mai dieses Jahres wurde auch der Grundstein für einen Neubau gelegt, der dem heutigen Kern- oder Altbau des Gymnasiums Melle entspricht. Der eingemauerten Urkunde ist zu entnehmen, dass dieses Gebäude „im Interesse der Jugend“ errichtet werden sollte. Und im Interesse der Jugend im Grönegau folgten weitere administrative und pädagogische Maßnahmen und Entscheidungen sowie mehrere bauliche Erweiterungen mit Klassen- und Fachräumen. Mit Wirkung vom 1. Februar 1962 übernahm der Landkreis Osnabrück die Trägerschaft der Schule, in der sich zunächst ein neusprachlicher und ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig etablierten, bis die sog. reformierte Oberstufe mit einem zur damaligen Zeit neuartigen Kurssystem eingeführt wurde. Die Schülerzahlen stiegen kontinuierlich an, die Anzahl der Lehrkräfte nahm ebenfalls zu, was allerdings nicht verhinderte, dass für sie immer wieder erhöhte Unterrichtsverpflichtungen erforderlich waren . Bis zur Gründung der Orientierungsstufe in Niedersachsen erfolgte der Unterricht in den Klassen 5 bis 13. Vorübergehend begann in Niedersachsen – und damit auch in Melle – der gymnasiale Unterricht erst ab Jahrgang 7. Inzwischen besuchen Kinder und Jugendliche das Gymnasium wieder ab Klasse 5 und legen die Abiturprüfung zur  Zeit im Jahrgang 12 ab.

Bis heute hat das Gymnasium Melle seinen Standort am westlichen Rand des Mittelzentrums Melle behalten und ist zu einer schulischen Einrichtung geworden, die zu Melle gehört. Das wird auch im Namen der Schule deutlich. Die Schule heißt Gymnasium Melle, weil sie sich im Mittelpunkt des Grönegaus, der städtischen Siedlung Melle, befindet und gleichzeitig das Gymnasium für den gesamten Grönegau, die heutige Stadt Melle, ist. Immer wieder gibt es Anlässe, der Verbundenheit der Schule mit der Stadt Melle Ausdruck zu verleihen. So wird im Namen nicht nur der Standort der Schule deutlich, sondern auch deren Ziel. „im Interesse der Jugend“ im Einzugsgebiet des östlichen Osnabrücker Landes  Wege zur allgemeinen Bildung und zum Abitur zu gestalten.


Fritz-Gerd Mittelstädt

Die Hausordnung als pdf-download: 

Das Schulprogramm als pdf-download: