Erfolgsautorin blickt mit Jg. 10 hinter die Kulissen des Literaturbetriebs

Lea Lina Opperman liest aus „Was wir dachten, was wir taten“ und zeigt sich offen im Gespräch für Hintergründe

Das ist die Autorin? So jung und dynamisch? Ungläubige Blicke bei Jahrgang 10. – Doch kaum beginnt Lea Lina Oppermann zu lesen, ist klar, ihre Geschichte über einen Oberstufenkurs während des Amoklaufs entfaltet Wirkung. Hier kann jemand beobachten, in Worte fassen und eine dichte Atmosphäre entstehen lassen. Sofort nimmt sie die Zuhörer*innen für sich ein.

Der Amokalarm mitten in der Matheklausur: Segen oder Hölle? Die Schüler*innen in dem Roman erleben ein Wechselbad der Gefühle. Das Eingesperrtsein im Klassenzimmer mit der lauernden Gefahr von außen lässt alle sozialen Rollen und Gewissheiten ins Wanken geraten: Die Coolen, die Schüchternen, die Überheblichen verlassen unter dem Druck der Situation ihre Fassade und auch der Lehrer ringt mit seiner Rolle. Alle sind herausgefordert, als der Amoklauf eine ungeahnte Wendung nimmt und sich alles drastisch verschlimmert… Aber lest selbst.

So jung und so erfolgreich? Wie geht das?

Verfasst hatte Oppermann den Roman bereits in der elften Klasse. Doch wie schafft man es, in den etablierten Literaturbetrieb zu kommen und zusätzlich über Jahre vom Autorendasein zu leben? Da zeigt sich die Autorin ganz offen, erzählt auf die vielen Nachfragen, wie sie ihre ersten Schritte gemacht hat, Mentoren unter namhaften Autoren gefunden hat, Jurys für sich eingenommen hat und schließlich sogar wählerisch beim Verlag sein konnte. Sie berichtet über ihre derzeitigen Schreibprojekte mit Autorinnen, die auch in unserer Schülerbibliothek begeistert ausgeliehen werden.

Immer wieder wird uns allen klar, wir sprechen dort mit einer Künstlerin, die genau weiß, was sie will und was nicht. Sie lässt sich nicht in Zwänge pressen, ist wählerisch bei Projekten und Verfilmungen zum Buch, denn zentral für sie ist, den eigenen Weg zu verfolgen. Ihre Selbstbehauptung und Lockerheit nehmen ein und machen Mut für eigene Ziele- „Hauptsache, du machst den ersten Schritt in die richtige Richtung“, wie Lea Lina Oppermann sagt.

Dagmar Olsen